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1301. März 16. in Castro Paczkow (Patschkau).

XVII kal. Apr.

Bolko, Herzog von Schlesien, Herr von Vorstenberch (Fürstenberg) und Vormund (tutor) des Breslauer Landes, verkauft zu erb und eigen dem Herrn Abte von Kamenz, dem Pet. v. Podatyn (über die Familie vgl. Stillfried, Beitr. zur Gesch. des schles. Adels II, 98) und dem Heinr. gen. Probisthayn, Schulzen in Frankenberg, alle seine Bauplätze um Wartha und sein ganzes Feld, das sich von den gedachten Plätzen bis zur Neisse erstreckt. Auf diesen Bauplätzen werden die Käufer 6 tabernas (hier als Kaufgaden, nicht Schenke aufzufassen) erbauen, ohne davon dem Herzoge Zins zu zahlen oder Dienste zu leisten. Et in dictis sex tabernis erunt pistores, carnifices et sutores reticientes ruptos calcios et veteres renovantes et per consequens tales artes mechanice, quales in aliis sunt, und die Käufer dürfen auch um diese Kaufkammern, wenn es ihnen beliebt. Gärten anlegen.

Z.: Syffrid Protonot., Hermann Vogt in Reichenbach, Heinr. v. Liebau (Lubavia) Kast. in Patschkau, Frixscho v. Görlitz, Joh. v. Peterswalde, Marschall Thylo, Arnold Erbvogt in Frankenstein.


Aus dem Or. mit dem herzogl. Siegel an grünen Seidenfäden (abgeb. bei Pfotenhauer, schles. Siegel S. 7 A. III, 21) im Bresl. Staatsarch. Kamenz LXXIII. bei Pfotenhauer, Urk. des Kl. Kamenz. Cod. dipl. Siles. X. 54, in deutscher Uebersetzung bei Frömrich, Gesch. v. Camenz S. 52.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.